Viele Hunde haben Schwierigkeiten, alleine zu bleiben. Das liegt oft daran, dass sie von Natur aus Rudeltiere sind und es gewohnt sind, ständig von ihrem Rudel – in diesem Fall ihrer Familie – umgeben zu sein. Alleinsein kann für sie ungewohnt und angsteinflößend sein, vor allem, wenn sie es nicht von klein auf gelernt haben. Auch traumatische Erlebnisse, wie das Verlassenwerden oder plötzliche Veränderungen im Alltag, können dazu führen, dass Hunde nicht gut alleine bleiben können.
Warum das ein Problem ist
Wenn ein Hund nicht alleine bleiben kann, kann das für ihn und auch für Dich problematisch werden. Viele Hunde entwickeln Stresssymptome, die zu Verhaltensproblemen führen können. Sie bellen oder jaulen übermäßig, zerstören Möbel oder Türen oder versuchen, durch Flucht einen Weg zurück zu ihrer Familie zu finden. Das ist nicht nur eine enorme Belastung für den Hund, sondern kann auch zu rechtlichen und finanziellen Problemen für Dich führen, wenn Nachbarn sich beschweren oder Reparaturen notwendig werden. Langfristiger Stress kann zudem die Gesundheit Deines Hundes gefährden und zu chronischen Beschwerden wie Verdauungsproblemen oder einem geschwächten Immunsystem führen.
Wie kann ich das Alleinsein trainieren?
Das Training, damit ein Hund alleine bleiben kann, erfordert Geduld und Konsequenz. Hier sind einige Tipps, die Dir helfen können:
- Langsames Gewöhnen: Beginne damit, Deinen Hund für kurze Zeit allein zu lassen. Verlasse den Raum für ein paar Minuten und steigere die Dauer allmählich. Achte darauf, ruhig zu bleiben und das Verlassen und Wiederkommen nicht zu dramatisieren.
- Rituale einführen: Führe feste Rituale ein, die Deinem Hund signalisieren, dass Du gleich gehst. Das kann ein bestimmtes Wort oder eine Geste sein. Dein Hund lernt mit der Zeit, dass dieses Ritual bedeutet, dass Du zwar gehst, aber auch wiederkommst.
- Entspannung fördern: Sorge dafür, dass Dein Hund vor dem Alleinsein ausgelastet ist. Ein Spaziergang oder eine Spieleinheit hilft ihm, ruhiger zu bleiben. Schaffe ihm außerdem einen gemütlichen Rückzugsort, an dem er sich sicher fühlt.
- Ablenkung bieten: Spielsachen, Kauknochen oder ein mit Leckerlis gefüllter Futterball können Deinem Hund helfen, die Zeit allein sinnvoll zu nutzen. Das lenkt ihn ab und beschäftigt ihn.
- Geduld haben: Vermeide es, Deinen Hund zu bestrafen, wenn er anfänglich Schwierigkeiten hat. Negative Erfahrungen können seine Angst verstärken und das Training erschweren.
Wann ist professionelle Hilfe nötig?
Wenn Dein Hund trotz aller Bemühungen nicht lernt, alleine zu bleiben, oder wenn er stark unter Stress steht, solltest Du einen professionellen Hundetrainer hinzuziehen. Ein Experte kann die Situation individuell beurteilen und einen Trainingsplan erstellen, der genau auf Deinen Hund zugeschnitten ist. Oftmals lassen sich mit fachkundiger Unterstützung auch tiefere Ursachen für das Verhalten aufdecken und gezielt angehen.
Das Ziel ist, dass Dein Hund lernt, das Alleinsein als unproblematisch zu empfinden und sich in Deiner Abwesenheit sicher und entspannt zu fühlen.