Jeder Hundebesitzer kennt es: Überall liegen Haare – auf dem Boden, auf der Couch und manchmal sogar im Essen. Doch warum haart dein Hund überhaupt? Ist das normal oder steckt womöglich ein gesundheitliches Problem dahinter? In diesem Artikel erfährst du die wichtigsten Gründe für Haarausfall, wann ein Tierarztbesuch nötig ist und welche Hunderassen besonders viel oder kaum haaren.
Normales Haaren oder ein Problem?
Hunde verlieren täglich Haare. Das ist völlig normal, denn genau wie bei uns Menschen erneuert sich das Fell regelmäßig. Besonders stark fällt der Fellwechsel im Frühling und Herbst aus, wenn sich das Haarkleid der Temperaturen anpasst. Kurzhaarrassen verlieren oft das ganze Jahr über Haare, während langhaarige Hunde oft weniger, aber dafür geballt haaren.
Doch nicht immer ist der Haarausfall harmlos. Übermäßiges Haaren oder kahle Stellen können auf gesundheitliche Probleme hinweisen.
Häufige Ursachen für starken Haarausfall
- Saisonaler Fellwechsel
Vor allem im Frühjahr und Herbst verlieren viele Hunde vermehrt Haare, weil sich das Fell an die neuen Temperaturen anpasst. - Stress und psychische Belastung
Ein Umzug, neue Familienmitglieder oder Trennungsangst können zu vermehrtem Haarausfall führen. - Falsche Ernährung
Ein Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren, Zink oder Biotin kann das Fell stumpf machen und zu vermehrtem Haarverlust führen. - Parasiten und Hautkrankheiten
Flöhe, Milben oder Pilzinfektionen können Hautreizungen verursachen, was zu Juckreiz und Haarausfall führt. - Allergien
Hunde können auf Futter, Pollen oder Hausstaub allergisch reagieren. Typische Anzeichen sind Juckreiz, Rötungen und übermäßiger Haarausfall. - Hormonelle Probleme
Erkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion oder das Cushing-Syndrom können Haarausfall verursachen. Besonders auffällig sind symmetrische kahle Stellen.
Wann solltest du zum Tierarzt?
Nicht jedes Haaren ist bedenklich, aber in folgenden Fällen solltest du deinen Hund vom Tierarzt untersuchen lassen:
- Plötzlicher, starker Haarausfall ohne erkennbaren Grund
- Kahle oder schuppige Stellen
- Juckreiz, Rötungen oder entzündete Haut
- Veränderungen im Verhalten wie Unruhe oder Appetitlosigkeit
- Brüchiges, glanzloses Fell
Hunderassen, die besonders viel haaren
Einige Rassen verlieren mehr Haare als andere. Besonders haarintensiv sind:
- Labrador Retriever – kurzes, aber dichtes Fell, das konstant haart
- Golden Retriever – doppeltes Fell mit viel Unterwolle
- Sibirischer Husky – extremer Fellwechsel im Frühjahr und Herbst
- Deutscher Schäferhund – verliert das ganze Jahr über Haare
- Akita Inu – dicke Unterwolle, die regelmäßig ausfällt
Hunderassen, die kaum oder gar nicht haaren
Wenn du wenig Haare in der Wohnung haben möchtest, könnten diese Rassen besser passen:
- Pudel – lockiges Fell, das kaum ausfällt
- Malteser – wächst stetig, fällt aber kaum aus
- Bolonka Zwetna – haart kaum, benötigt aber regelmäßiges Bürsten
- Bichon Frisé – haart nicht, muss aber geschoren werden
- Mexikanischer Nackthund (Xoloitzcuintle) – hat fast keine Haare
Was kannst du gegen starkes Haaren tun?
- Regelmäßiges Bürsten hilft, lose Haare zu entfernen, bevor sie in der Wohnung landen.
- Eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigen Proteinen, Omega-3-Fettsäuren und Biotin sorgt für gesundes Fell.
- Ausreichend Bewegung und Stressreduktion fördern das Wohlbefinden und verhindern stressbedingten Haarausfall.
- Luftbefeuchter im Winter können trockene Haut vermeiden, was Haarverlust reduzieren kann.
Fazit
Jeder Hund haart – manche mehr, manche weniger. In den meisten Fällen ist Haarausfall völlig normal, besonders während des Fellwechsels. Wenn dein Hund jedoch plötzlich extrem viele Haare verliert, kahle Stellen bekommt oder sich auffällig verhält, solltest du ihn beim Tierarzt untersuchen lassen. Mit der richtigen Fellpflege und Ernährung kannst du das Haaren deutlich reduzieren und deinem Vierbeiner zu einem gesunden, glänzenden Fell verhelfen.